3 Tage in Wien – Hundetrainerkongress Tag 1


Hallo ihr Lieben!

Mensch, was für ein aufregender Tag in Wien.

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So wirklich lange konnte ich nicht schlafen und nach einem schnellen Frühstück bin ich mit Ylvi raus für eine große Morgenrunde. Bei der Vetmed Uni angekommen, musste ich erst mal den Haupteingang finden. Das Gelände ist ja echt riesig!

Ich war etwas sehr früh dran und nachdem ich mich eingetragen hab, nütze ich die Chance und sah mir die Stände an. Da gab es einen Stand mit Bücher, Stände von Vortragenden und noch welche mit Futter und Spielsachen. Da ich immer noch Zeit hatte, ging ich mit Ylvi zur eigenen Hundefreilaufzone am Gelände der Veterinärmedizinischen Uni.

Als ich so rumging kam Christine auf mich zu und stellte sich vor. Gloria hatte wohl ein paar Mitglieder vom Verein aktiviert, dass sie beim Kongress ein wenig auf mich aufpassen. Schließlich waren doch sehr viele Leute da. Mich hat es sehr gefreut, denn von Christine und Assistenzhund Leo hatte ich bereits über Facebook Kontakt gehabt.

IMG_20160220_095837Der Satz, der mir bei der Begrüßung hängengeblieben ist, war „Das Messerli Institut ist sozusagen das TÜV des Hundewesens“. Die Vorträge waren echt alle super interessant. Aber besonders gut gefallen haben mir der Vortrag zum Thema Medical Training – Entspannt zum Tierarzt, Big City Life – Hundetraining in der Stadt und die Aussage von Welpentests.

Beim Medical Training ging es darum, dass der Hund die Möglichkeit zur aktiven Mitarbeit bekommt und selber entscheiden kann, wann er nicht mehr möchte. Ganz grob gesagt wird dabei mit einem Target gearbeitet und nur wenn der Hund das Target berührt wird zb das Ohren reinigen gemacht, sobald er aber das Target nicht mehr berührt wird sofort gestoppt. Ich find die Herangehensweise echt super und werde mir definitiv das Buch von Frau Oblasser-Mirtl kaufen. Diese erscheint Ende August 2016. Falls es noch wer bestellen möchte, hier ist mal die ISBN 978-38404-2521-9.

Leider gab es nur nach jedem 2. Vortrag eine kurze Pause. Diese nützte ich jedesmal um mit Ylvi zur Hundefreilaufzone zu gehen. So konnten wir beide uns die Beine vertreten und sie hatte die Möglichkeit sich zu lösen.

Bereits beim vorletzten Vortrag wurde es doch sehr viel für mich. Ich begann zu dissoziieren und nahm alles wie durch einen Nebel wahr. Ylvi war bereits den ganzen Tag am Arbeiten und stupste mich nur mit der Nase ein paarmal an. Ich nahm das Duftöl und der Nebel wurde weniger. Auch meine Konzentration spielte nach so einem langen Tag schon nicht mehr richtig mit.

Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und schnappte mir Ylvi um an die frische Luft zu gehen. Sie zog mich direkt raus zur Hundewiese. Ich nehm mal an, weil sie das als sicheren Ort abgespeichert hatte. Denn schließlich bin ich ja immer in den Pausen dort hin um mich ein wenig zu entspannen. So weit das halt möglich war. Am Rumlaufen und schnüffeln zeigte Ylvi null Interesse. Sie saß nur vor mir, starrte mich an und sprang mit den Pfoten auf meine Oberschenkel.

IMG_20160220_095813Nach einiger Zeit kam dann noch eine Frau mit einem großen Berner Sennenhund in die Freilaufzone. Ich fragte sie, ob er sozial verträglich ist und bekam als Antwort, dass er ganz ein lieber sei. Also machte sie ihn von der Leine und er lief direkt auf Ylvi zu. Diese schaut etwas vedutzt und als er sie dann richtig bedrängte, zog sie den Schwanz ein, züngelte und zeigte deutlich, dass es ihr unangenehm war. Sofort reagierte ich und versuchte zu splitten. Mal wieder ein klassischer „Tut nix“! Die andere Frau hatte noch gar nicht kapiert was los war. Bis ich sie darum bat ihren Hund abzurufen. Schlussendlich musste sie ihn von Ylvi wegziehen. Er war ganz steif und versuchte Ylvi weiter zu bedrängen. Mensch, ich hatte so ein schlechtes Gewissen und machte mir Vorwürfe. Denn eigentlich hätte ich besser aufpassen sollen oder halt vorab genauer auf seine Körpersprache achten. Ylvi hatte mich extra hier her gebracht, weil es mir nicht gut ging und sie es als sicher einstufte. Und dann war es aber nicht sicher für sie und sie wurde bedrängt. Sobald wir aus der Umzäunung draußen waren, lies ich sie noch mal am Zaun schnüffeln. So konnte sie sich durch den Zaun in Ruhe den Berner Sennenhund anschauen. Sie war deutlich entspannter und so belohnte ich sie für ihr Verhalten.

Zurück in der FA wurde ich noch massiv von einem Mann getriggert, der mittels Schnalzgeräusche versuchte Ylvi zu locken. Ich war gerade mit Andreas im Gespräch und sogar ihm fiel es als störend auf. Auch er ärgerte sich darüber, dass selbst hier am Hundetrainerkongress noch Leute meinen, sie müssen einen gekennzeichneten Assistenzhund locken. Irgendwann hatte ich es satt, dreht mich um und sagte dem Mann, dass es nicht nett ist wenn er Ylvi ständig lockt. Sie hatte ihn eh gut ignoriert. Denn wenn sie reagiert dann müsse ich sie jedesmal korrigieren. Er maulte etwas von wegen er würde meinen Hund ja nicht locken und er dürfe wohl Geräusche machen wie er wolle, aber ich hörte schon nicht mehr zu. Gemeinsam mit Andreas ging ich wieder ins Freie.

An dieser Stelle möchte ich mich bei Christine und Andreas bedanken, dass sie mich ein wenig unter ihre Fittiche genommen haben. Das hat mir echt geholfen. Es war toll euch beide persönlich kennenlernen zu dürfen.

Am Heim bekam ich nochmals richtig Angst. Wovor konnte ich nicht sagen. Also rief ich eine Freundin an und telefonierte mit ihr den ganzen Weg bis ich im Hotel war. Wir hatten ausgemacht, dass ich mich jederzeit melden können wenn etwas sei.

Sicher im Hotel angekommen überlegte ich noch Pizza zu bestellen. Doch wirklichen Hunger hatte ich nicht und vom Vortag war noch ein Sandwich da. Das genügte dann als Abendessen.

Völlig erschöpft fiel ich ins Bett und auch Ylvi war heilfroh, dass jetzt schlafen konnte.

 

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