Wie findet man den richtigen (Assistenz-) Hundetrainer?


Diese Frage haben sich bestimmt schon viele von euch gestellt.

Die sollte man sich auch stellen bevor der Welpe oder Junghund gekauft ist. Denn nur so hat man genug Zeit sich die diveresen Hundeschulen in Ruhe anzuschauen und sich dann für die beste zu entscheiden.

Es ist so schon gar nicht so leicht einen passenden Hundetrainer zu finden und je nachdem in welchem Bereich der zukünftige Assistenzhund eingesetzt werden soll, umso schwerer ist es dann hier den passenden Trainer zu finden.

 

Freies Gewerbe Hundetrainer

Doch eines gleich vorneweg: In Österreich darf sich jeder Hundetrainer nennen, da es kein geschützter Beruf ist.
Einen kleinen Leitfaden gibt hier das Messerli Institut mit der Prüfung zum Tierschutzqualifiziertem Hundetrainer vor.

Schaut also genau hin: Wo hat der Hundetrainer seine Ausbildung gemacht und wie ist diese Ausbildung aufgebaut. Ist in der Ausbildung auch viel Praxis dabei oder eher nur Theorie lernen und um die Praxis muss man sich dann später selber kümmern.

Unter dem Namen Hundetrainer kann jeder, der glaubt, er hätte genug Kompetenzen,  sich die Berufsbezeichnung selbst geben. Somit versammeln sich unter dem Namen allerlei Menschen mit verschiedenen Denkweisen, Trainingsansätzen, Schwerpunkten und Kompetenzen.

Neben der Bezeichnung „Hundetrainer“ finden sich auch Bezeichnungen wie „Hundepsychologe“, „Hunde-Coach“, „Coach für Mensch/Hund-Teams“ und zahlreiche mehr. Anhand der Bezeichnung lässt sich manchmal schon eine Tendenz ableiten, worauf der Fokus eines Trainers liegt.

Gute Hundepsychologen z.B. werden Ihnen sagen, warum Ihr Hund ein bestimmtes Verhalten zeigt, also nicht nur am Symptom arbeiten, sondern auf die Ursache schauen. Ein Coach für Mensch/Hund-Teams wird nicht nur den Hund trainieren, sondern immer auch den dazugehörigen Menschen im Blick haben.
Aber Bezeichnungen sind blumig und sagen allein nicht genug aus. Schaut euch also mehrere Trainer an und vergleicht sie miteinander. Dinge, die auf der Homepage noch gut geklungen haben, können in Wirklichkeit ganz anders sein.

 

IMG_20160703_200747am neusten Stand der Wissenschaft

Welche verschiedenen Fortbildungen hat der Hundetrainer in den letzten Jahren besucht. Ist er immer nur bei der gleichen Schule oder einem einzigen Vortragenden oder scheinen hier verschiedene Trainer auf? Sind diese Seminare auf dem neusten Stand der Wissenschaft?

Scheut euch nicht hier euren zukünftigen Hundetrainer regelrecht Löcher in den Bauch zu fragen. Schließlich sollte er sich auch laufend fortbilden.

Auch wenn ihr denkt, dass es euch nicht betreffen wird. Fragt nach wie sie mit unerwünschtem Verhalten umgehen würden. Was wenn der zukünftige Assistenzhund vor Aufregung an Menschen hochspringt? Oder so verfressen ist, dass er Dinge nicht mehr hergibt? Wie würde der Hundetrainer das Problem angehen? Geben tut es hier unterschiedliche Herangehensweisen. Eine Möglichkeit wäre sich wortlos wegzudrehen und so den Hund daran zu hindern überhaupt hoch zu springen. Eine andere Möglichkeit wäre zu schauen, ob man dem Hund statt des Anspringens ein Alternativverhalten geben kann zb „sitz“. Für das Ausführen des Alternativverhaltens bekommt er eine Belohnung und wenn er doch mal hochspringt, dann bekommt er keine Belohnung. Es sollte zwar logisch sein, aber wer hier mit „Leinenruck“, Rasseldosen, sprich Schreckreiz, Stachelhalsbänder oder gar Elektrohalsbänder (die übrigens in Österreich verboten sind) arbeitet, von dem haltet euch bitte fern.

 

viele Wege führen nach Rom

und der Hundetrainer soll individuell auf deinen Hund eingehen. Nicht jeder Hund ist gleich und es gibt viele Herangehensweisen um einem Hund etwas beizubringen. Der Trainer sollte seine Methode so wählen, dass sie zu dem Hund passt und der Hund dadurch leicht und mit Freude lernt. Ein guter Hundetrainer kann er genau erklären wie er eine Übung aufbaut und auch begründen warum er es so macht.

 

Vorgespräch

In dem Vorgespräch solltet ihr abklären wie der Trainer arbeitet, welche Ausbildungen er hat, usw. Der Trainer wird das Gespräch nützen um rauszufinden warum ihr bei ihm ins Training wollt, wo euere Probleme liegen und was ihr erreichen wollt. Sehr toll wäre wenn ihr euch vorab noch, ohne euren Hund dabei zu haben, eine Stunde anschauen könnt. So seht ihr wie der Trainer die Methoden im Alltag umsetzt.

 

IMG_20151129_224244Assistenzhundeprüfung

Ich kann es nicht oft genug sagen: „In Österreich darf sich nur der Hund als Assistenzhund bezeichnen, der auch die Prüfung zum Assistenzhund beim Messerli Forschungsinstitut abgelegt hat!“ Alles andere sind zwar Hunde, die bestimmte Aufgaben können, aber es sind keine Assistenzhunde. Vorsichtig sollte man hier auch sein wenn mit anderen Namen oder Prüfungen von anderen Istitutionen geworben wird. Auch Traingscenter/ Hundetrainer aus dem  Ausland sollte man sich genau anschauen. Ein Behindertenbegleithund oder Partnerhund klingt zwar auch ganz nett, ist aber noch lange kein Assistenzhund. Was genau ein Assistenzhund ist, ist im Bundesbehindertengesetz §39 a genau festgelegt. Erst mit der Prüfung vom Messerli Institut bekommt man auch den Zusatzeintrag „Assistenzhund“ im Behindertenpass.

Euer zukünftiger Trainer sollte das wissen und euch dabei helfen, dass ihr bereit seid für die Teamprüfung. Vorab muss nämlich der Trainer mit eurem Hund die sogenannte „Qualitätsbeurteilung“ ablegen.

 

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