Hallo liebe Welt!
Ich bin schon ganz nervös, denn nun geht es wirklich für 3 Tage nach Wien! Und das ganz alleine, also ohne meinen Mann oder sonstige (menschliche) Begleitung , aber natürlich mit Ylvi.
Bereits beim Kaufen der Tickets hatte ich mich informiert wie es denn im Zug mit Assistenzhund ist. Zum Glück müssen Assistenzhunde, im Gegensatz zu normalen Hunden, kein eigenes Ticket haben. Sie werden kostenlos befördert. Pech würde ich nur haben, sollte der Zug voll sein, denn dann hätte ich keinen Platz für sie, da die Sitze dort ja recht eng beieinander sind. Da werde ich aber noch mal mit der ÖBB reden, ob die da was machen können. Dass man vielleicht für den Hund auch einen Sitzplatz reservieren kann. Ich werde ihn dann ja nicht auf den Sitz raufsetzen, aber wenigstens ist dann ein entsprechender Platz am Boden frei.
Im Zug selber ging es dann aber alles problemlos. Zum Glück was der Zug nicht so voll und der Sitzplatz neben mir frei. Da hab ich auf dem Sitz neben mir meinen großen Rucksack deponiert um ein wenig von den anderen Menschen abgeschirmt zu sein. So hatte auch Ylvi am Boden gut Platz. Als der Schaffner kam, studierte er kurz ihr Halstuch, aber fragte nach keinem Ticket für den Hund oder ähnliches.
Dank Ylvis Gewöhnung an ihre kleine Liegedecke, musste ich selbige nur ausbreiten und Ylvi machte es sich dort sofort gemütlich.
Zu Beginn schaute sie noch neugierig bei den komischen Geräuschen die ein Zug so von sich gibt, aber als sie sah, dass ich selber entspannt und ruhig bin, beschloss sie, dass auch sie sich entspannen kann und schlief ein.
Dies war ihre erste Zugfahrt und sie machte es wirklich super! Sobald jemand vorbeiging machte sie nur kurz die Augen auf um denjenigen abzuchecken, aber den Kopf anheben war nicht drin. 😉
Ich hatte mir für die Tage in Wien eine Art Plan zurechtgelegt, so dass ich nicht ganz auf mich allein gestellt bin. Zum Beispiel wurde ich bei der Ankunft in Wien gleich von einer Freundin am Bahnhof abgeholt. Nachdem wir gemeinsam erst mal zum Hotel gefahren sind, um dort das Gepäck abzugeben, sind wir essen gegangen. Ähnlich wie Zugfahren, war auch das U-bahn fahren für Ylvi null Problem.
Auch sonst war ich immer im Kontakt mit diversen Leute, die untereinander vernetzt sind, so dass immer jemand Bescheid wusste wo ich gerade bin und mit wem ich mich treffe.
Am Nachmittag traf ich mich mit Gloria von dem Verein „Freunde der Assistenzhunde Europas“. Sie war super lieb und erzählte mir ein paar Dinge vom Verein und an was sie derzeit arbeiten. Seit kurzem bin ich dort auch Mitglied. Gemeinsam wollen wir mehr Aufklärungsarbeit leisten und ein paar Dinge müssen noch rechtlich angepasst werden.
Neuerlich stellte ich fest wie toll Ylvi verknüpft hatte, dass die Decke ein Zeichen für Ruhe ist. Sie legte sich sofort drauf und entspannte sich.
Hinther war ich voll erschöpft, aber ich musste im Spar noch was fürs Abendessen holen. Also, noch mal mit Ylvi am Kagranplatz in den Spar rein. Es hatte uns dann auch eine Mitarbeiterin angesprochen. Angeblich haben sie die Anweisung erhalten bei allen Hunden zu sagen, dass Hunde eben nicht erlaubt sind. Doch als ich um die Filialleiterin bat, wusste die von den Zutrittrechten für Assistenzhunde Bescheid und ich konnte in Ruhe weiter einkaufen. Nun gut, so ganz in Ruhe nicht, da ich doch schon ko war und ein wenig planlos durchs Geschäft lief.
Im Hotel gönnte ich Ylvi und mir erst mal Pause und legte mich etwas hin. Ich war echt erschöpft. Langsam wurde es dunkel, aber ich hatte etwas Angst davor rauszugehen. Doch schlussendlich musste Ylvi doch noch mal ihr Geschäft machen und mir blieb nichts übrig. Den Pfefferspray in der Tasche startete ich eine kleine Abendrunde. Ich bin echt froh, dass Wien besser und heller beleuchtet ist als in Innsbruck. Ich hatte wieder etwas Mut gefasst und beschloss schon mal jetzt den Weg zur Vet med Uni zu gehn, damit ich den für den nächsten Tag bereits kannte.
Als ich wieder im Hotel war, bin ich nur noch müde ins Bett gefallen.