Huhu liebe Welt!
Heute stand mal wieder Therapie am Stundenplan. Bereits am Weg dorthin hatte meine Partnerin eine Depersonalisierungsstörung. Sie ging ganz steif, konnte sich nur mit Mühe bewegen und fühlte sich ansonsten wie in Watte gepackt. Da nimmt sie dann nicht mehr alles wahr, versucht sich nur auf mich zu konzentrieren um nicht noch weiter in die Dissoziation abzurutschen. Zudem hört sie dann auch nicht mehr so gut. In Gesprächen kann sie die Worte dann nicht mehr verstehen, so als würden die Leute in einer Fremdsprache sprechen, die sie nicht kann. Für die Mediziner unter euch könnte man es mit einer zeitlich begrenzten Kognitiven Dysphasie beschreiben, wobei hier die Ursache natürlich von der Psyche ausgeht. Ich hab dann mal die Führung übernommen und sie zur Therapie gebracht – den Weg dahin kenne ich ja inzwischen. Auf den Weg dorthin hab ich mich immer wieder zu ihr umgedreht, um zu schauen, ob noch alles okay ist und sie schon mitkommt. Das muss etwas lustig ausgeschaut haben, denn eine Frau der wir begegnet sind, hat mich voll angelacht. Ich war aber viel zu konzentriert am Arbeiten um zu hören was sie gesagt hat.
In der Therapie war ich mehrmals gefordert, da sie dort neuerlich abzurutschen drohte. Also Pfoten auf die Oberschenkel und mit voller Hingabe die Hand abschlecken. Frauchen hat dann auch gleich kapiert, dass sie das Duftöl aus meiner Tasche holen soll. Dafür hab ich sie dann gleich noch mal im Gesicht – da wo das Duftöl war – abgeschleckt. 😉 Zum Glück ist das kein reines Duftöl, sondern eine Mischung, wo der Hauptbestandteil aus einem Trägeröl (Olivenöl) besteht. Somit ist das völlig harmlos wenn ich das Abschlecke – und es schmeckt gar nicht so schlecht. 🙂
Zuhause gab es dann erst mal eine Pause und kuscheln auf der Couch.
Anschließend kam uns noch eine Freundin besuchen und Frauchen musste das mal wieder für ein kleines Training nützen – in Hinblick auf die Prüfung.
Normalerweise haben wir keine Liegestellen in der Küche, denn genau gegenüber von dem Nest am Foto ist die Tür zum Vorzimmer und somit zur Wohnungstür. Zudem kommen sehr selten Leute zu uns. Das liegt daran, dass die Wohung für meine Partnerin ihr Rückzugsort und ihre Höhle ist. Da sollte sie sich in Sicherheit fühlen können (funktioniert nur leider nicht immer). Deshalb haben wir Verhalten an der Haustür nicht so wirklich geübt, weil wir es nicht gebraucht haben.
Bisher war es so, dass wir zb bei Paketboten hinter der Zwischentür, die offen war, gewartet haben. Wenn jemand in die Wohnung hineingekommen ist, also Freunde, da durften wir die Leute begrüßen und abschnuppern.
Und jetzt hat sie zwei Nester in die Küche gelegt, dort mussten wir warten. Erst als sie dann mit begrüßen fertig war, waren wir an der Reihe. Gleich danach mussten wir aber wieder auf unseren Platz und dort bleiben, während sie gequatscht haben.
Wie man am Foto sieht, waren wir alle 3 (von links nach rechts, Medic, ich und Fred) neugierig und wollten schauen, wer denn da kommt. Nur Fred durfte gleich hin – pffft. Dabei könnte der doch meine Partnerin gar nicht beschützen wenn da jetzt wer doofer kommen würd.
Ich glaub, ich muss da noch mal in Ruhe mit ihr drüber reden. So ist das ja kein Zustand.
Wuff, eure Ylvi