Huhu ihr Lieben!
Die NOK Challenge fand am 13.Mai am Nord-Ost-Kanal statt, doch für mich und mein Frauchen begann sie bereits einen Tag früher – und zwar mit der Anreise. Sie sollte laut Navi ca 10 1/2 Stunden dauern. Dabei war auch noch ein Abstecher in eine Klinik geplant, da meine Partnerin dort ein Termin für ein Erstegespräch hatte. Doch beginnen wir am Anfang…
Freitag 6 Uhr morgens:
Nach dem großen Packen vom Vortag wusste ich, dass dieser Tag anders werden sollte als unsere sonstigen Tage. Frauchen war definitv noch total müde von dem Medikamenten als sie aufstand und auch das war ungewöhnlich. Nachdem uns noch eine Freundin mit dem Auto abgeholt hat stand für mich fest: Das wird spannend!
Nach 2 Stunden gab es die erste Pause und als ich aus dem Auto hüpfte stiegen mir lauter fremde Düfte in die Nase. Hm. Da war ich noch nie. Also inspizierte ich mal die Umgebung mit der Nase. Nachdem ich gepinkelt hatte, packte mich Frauchen wieder in die Box und wir fuhren weiter. Alle 2 Stunden gab es eine Pinkelpause für uns 4-Beiner (Amica und mich) und dann fuhren wir weiter. Jedesmal waren da lauter neue Gerüche.
Einmal machten wir eine Pause und ich bekam mein Assistenzhunde-Halstuch angezogen. Ui, also stand Arbeit am Programm. Super, denn das mach ich echt gern. Wir gingen in eine Klinik. Die Dame in der Portierloge wollte mich rausschicken, weil ich ein Hund bin. Doch Frauchen hat mit voller Überzeugung gesagt: „Nein, die darf hier rein.“ Darauf wusste die Dame nichts mehr zu sagen. Die Einstellung machte es wohl aus. Denn sogar ich spürte, dass meine Partnerin es mit voller Bestimmheit und vollem Selbstbewusstsein gesagt hatte, so dass klar war: Es gibt keine Diskussion darüber.
Wir mussten noch etwas warten und da merkte ich dass Klara anfing abzudriften. Nach einigen sehr nassen Schlabberbussi und sauren Drops ging es wieder besser und ich legte mich erst mal hin. Die Ärztin war dann zwar sehr nett und freundlich, doch auch hier war mein Einsatz gefragt, denn das Gespräch wühlte meine Partnerin doch etwas auf. Irgendwann legte ich mich demonstrativ zwischen sie und die Ärztin. Nach 1 Stunde war meiner Meinung nach dann doch genug geredet. Da die zwei aber meinen Hinweis nicht beachteten stand ich auf und ging demonstrativ zur Tür – so als kleiner Wink, dass nun doch genug ist. Der Blick nach hinten zeigte mir, dass die zwei es nun kapiert hatten.
Nach einem kleinen Spaziergang war wieder Box und fahren angesagt. Erst gegen 1 Uhr nachts kamen wir endlich in unserer Unterkunft an. Ich war zu müde um mich groß umzuschauen und die 2-Beiner wohl auch.
13.Mai 8 Uhr morgens:
Der Wecker klingelte und ich war munter. Frauchen jedoch brauchte ein paar Schlabberbussis von Amica um munter zu werden. Es musste wohl einen Wanderung anstehen, denn meine Partnerin schulterten den Wanderrucksack und hatte den Jorging-Gurt und -Leine angelegt. Nochmal kurz ins Auto und schon standen wir am Nord-Ost-Kanal. Die Luft rocht nach Meerwasser und vielen verschiedenen Hunden.
Frauchen hatte bereits Birthe ausgemacht und uns angemeldet. Wir bekamen ein leckeres Lunchpaket (unter anderem Bananenchips – yummy) für uns 4, eine Schildkappe von Wahnsinn(s) Hund und was zu trinken. Mit der Fähre ging es ans andere Ufer des Kanals und schon startete die Wanderung entlang des Kanals.
Bei der ersten Station wurde die Erste Hilfe Tasche vom Frauchen kontrolliert und sie musste ein paar Antworten zum Thema Erste Hilfe und Notruf beantworten. Zum Beispiel mit was man im Notfall einen Maulkorb basteln kann. Für den weiteren Weg bekamen wir die Aufgabe brennbares Material zu sammeln, da wir bei einer späteren Aktion mit einem Feuerstahl Feuer machen sollten.
Bei der zweiten Station durfte ich einen Futterbeutel apportieren. Mein Frauchen musste vorhersagen, ob ich sitzen bleibe oder sofort nachlaufe. Nach der langen Fahrt vom Vortag und den vielen Eindrücken von diesem Tag hat Frauchen richtig vorhergesagt, dass ich gleich dem Beutel nachlaufen werde, vor allem weil die Frau mich vorher total heiß auf das Ding gemacht hat. Während Amica an der Reihe war durfte ich noch ein wenig mit dem Futterbeutel spielen und dann ging es weiter.
Mit einer zweiten Fähre kamen wir wieder auf die andere Seite des Kanals und gingen dort am Kanal entlang zurück. Bei Station 3 bekamen wir einen Pansen als Geruchsträger. Ich durfte den Pansen gleich auch fressen, weil meine Partnerin sagte, dass ich keinen Geruchsträger benötige wenn es darum geht Futter zu suchen.
Bei Station 5 angekommen mussten wir erst einmal warten. Vor uns warteten noch 4 andere Teams.
Und hier zeigte sich wie recht meine Partnerin hatte, dass ich den Duftstoff nicht brauchte. Es waren vor uns bereits ca 25 Teams beim suchen gewesen und so roch alles mehr oder weniger frisch nach Pansen, aber dennoch habe ich mein Stück gefunden und durfte es auch gleich fressen. Voll motiviert ging es zur Station daneben, wo ich durch ein enges Labyrinth durch musste. Stangen am Boden markierten den Weg und ich sollte über keine drüber treten. So einfach war das nicht, denn ich kannte ja Stangen am Boden nur von Cavaletti und somit war für mich klar, dass ich da drüber steigen muss. Auf der Station bekamen wir eine Karte mit auf der der Weg zur nächsten Station eingezeichnet war.
Zuerst schien alles so einfach. Doch irgendwann kam die Grupp vor uns ins stocken weil uns ein Team der Challenge entgegen kam. Hm, hier stimmte etwas nicht. So wie es aussah waren wir wohl auf dem falschen Weg und mussten umdrehen. Tja, wir waren 1 Stunde und ca 5 Kilometer in die falsche Richtung gelaufen. Also alles wieder zurück. Hier sank die Stimmung etwas und Klara begann in eine Dissoziation abzudriften. Bevor ich etwas tun konnte, hatte sie es schon selber bemerkt und war dann fleißig am „Center Shock“ (sauerer Kaugummi) kauen.
Schlussendlich kamen wir bei der Station 7 „die Giftköderallee“ an. Hier galt es eine kleine Allee abzugehen und ich durfte ja nicht das „Gift“ (den Pansen) am Boden fressen. So was kannte ich ja bereits und es war kein Problem für mich. Hinterher gab es eine ordentliche Hand voll Leckerlis.
Das Wetter war recht wechselhaft. Sonne und Wolken wechselten sich ab und dazwischen waren auch kurze, aber heftige Regenschauer. Bei Station 7 angekommen hieß es erst mal wieder warten. Wir erfuhren, dass der nächste Streckenabschnitt auf Zeit ging, also beschlossen wir hier noch eine längere Pause einzulegen und die 2 Beiner füllten in Ruhe die Fragebogen zum Thema Körpersprache aus. Vorhin hatten wir nur immer wieder kleine Pausen eingelegt, damit wir 4-Beiner etwas trinken konnten und in Ruhe die Gegend erschnüffeln.
Mit der neuen Karte bewaffnet starteten wir und die Zeit lief. Den 2-Beinern mussten wohl bereits die Beine etwas weh tun, denn so flott wie zu Beginn waren sie nicht mehr. Kurz vor den letzten 2 Stationen finge es heftig an zur regnen. Frauchen sah aus wie ein Zirkuszelt auf 2 Beinen mit dem großen Regenmantel. Nachdem sie eh schon recht nass waren beschlossen sie keinen Joker einzusetzen und mussten somit einmal in den Kanal reingehen – bis zu den Oberschenkeln. Zum Glück war jemand da, der ihnen Halt gab um über die rutschigen Steine zu gehen. Ein wenig nasser als vorher ging es zur letzten Station. Bei dem Regen war Feuer machen allerdings nicht mehr drin. Also stapften wir den letzten Kilometer zum Ziel.
Wir kamen als vorletzte ins Ziel. Es hatten sich wohl ein paar Leute verlaufen und ein paar davon hatten dadurch eine Abkürzung gefunden. Doch uns war das egal, denn jetzt hieß es erst mal Amica und mich ins Trockene zu schaffen. Die arme Amica war komplett durchnässt und zitterte richtig heftig. Wir wurden auf einen Traktoranhänger geladen und zu unseren Autos gebracht. Dort hieß es erst mal abtrocknen und ich bekam meinen Bademantel angezogen. Erst als Amica auch wieder trocken war und aufgehört hatte zu zittern fuhren wir zurück zu Birthe. Dort suchte mir meine Partnerin einen tollen Knochen aus, den ich als Belohnung bekam. Sie füllte noch das Wasser auf und dann erst ging sie sich umziehen. Bereits beim Start hatten sie Wechselklamotten abgegeben und die kamen nun zum Einsatz.
Wieder trocken, durften die zwei sich ihr Essen holen und dann auch noch 3 Preise aussuchen. Ich bin ja voll glücklich damit, den es gab noch 2 Futtertuben (die wir aber noch testen müssen) und ein kleines Beißkissen. Dieses Beißkissen geb ich nicht mehr her, damit geh ich nämlich inzwischen auch schlafen 😉
Beide waren schon sehr müde und erschöpft und so ging es bald zurück in die Unterkunft. An der Stelle nochmals vielen Dank an Birthe Thompson, die die Challenge auf die Beine gestellt hat.
Insgesamt sind wir (mit dem Umweg) 27 Kilometer gelaufen. Geplant war die Challenge nur für 22,8 Kilometer. 😉
Am nächsten Tag war dann die Rückreise. Neuerlich machten wir alle 2 Stunden Pause und ich durfte schnüffeln und auch mal eine Runde Leckerlis suchen oder es gab eine Kaustange als Beschäftigung. Diesmal waren wir um einiges schneller, da wir diesmal direkt nach Hause fahren konnten. Gut zuhause angekommen ließen wir uns beide auf die Couch fallen. Während ich mich sofort einrollte und einschlief, war mein Frauchen doch noch länger munter.
Heute steht auf jeden Fall mal ein fauler Couchtag an. So habe ich Zeit die ganzen neuen Eindrücke mal in Ruhe zu verarbeiten und Klara darf ihren Muskelkater kurieren. 😉
Verletzungen hat es leider auch gegeben. Klara hat eine kleine Schnittwunde am Handrücken und ich hab mich bei der Wanderung bei einer Kralle einen Teil abgerissen. Aber ein Indianer kennt keinen Schmerz, also hab ich nichts gesagt und sie hat es erst im Nachhinein gesehen.
Wuff, eure Ylvi
Was für ein aufregendes und anstrengendes Wochenende liebe Ylvi! Toll das ihr VIER fiese weite Reise auf euch genommen habt! Vielleicht bis zum nächsten Jahr, liebe Grüße von Britta, die Frau mit dem Futterbeutel ?!????
Oh, danke 🙂 Alleine für die Leckerlis aus deinem Futterbeutel hat es sich für mich schon voll rentiert 😉
Respekt, volle 110 von 100 punkten ?
Danke 🙂