Auch ich komme an dem Thema Krankenkasse leider nicht drum rum. Der vorherige Betreuer hatte ziemlichen Druck aufgebaut, dass ich ja laut Gutachten von der PVA (das ich nie gesehen hatte) einen mehrwöchigen Klinikaufenthalt machen muss. Ich wäre ja in Bad Honnef gewesen, aber habe es dann zum Wohle meiner Gesundheit abgebrochen. Blöd, weil die Ärztin Dr Fellner von Bad Honnef hatte mir versprochen, dass sie den Arztbericht alles nötige schreiben werden und es ja nicht in ihrem Sinne ist ihren Patientinnen eine reinzuwürgen. Dankeschön, nachdem ich den Brief erst gar nicht erhalten hatte, nachrennen musste und ihn jetzt schlussendlich über meine Ärztin bekommen hab, musste ich feststellen, dass er so gar nicht dem entspricht was dort vorgefallen war. Mit keinem Wort wird erwähnt was das Problem für meinen frühen Aufbruch war. Nirgends wird erwähnt, dass sie trotz vorheriger Absprache Ylvi doch nicht mehr überall mit durfte. Was eine massive Einschränkung für mich dargestellt hat. Am besten wäre es Ylvi würde nur am Zimmer bleiben und ich soll dann zwischen den Therapien mit ihr spazieren gehen. Nein, danke, aber dafür habe ich keinen Assistenzhund und es war anders vereinbart! Dass sie mich krampfend am Zimmer liegen haben lassen und niemand vom Pflegepersonal gekommen ist, ist der nächste Grund warum ich dort schnell wieder weg wollte. Sie haben mich mit dissoziativen Krampfanfällen alleine gelassen. Ich hatte sie vorher bereits darauf hingewiesen, dass ich es habe und wie die Hilfe auszsehen hat. Doch ihnen war es zu umständlich mir von der Station eine Schwester zu schicken. Denn ich war in einem ganz anderen Gebäude untergebracht gewesen. Wortwörtlich wurde mir gesagt, dass sie doch nicht jedesmal über die Straße zu mir kommen können wenn etwas ist. Ja, dass das umständlich ist war mir klar. Dann hätten sie mir halt ein Zimmer auf der Station geben müssen. Oder eine andere Lösung finden, aber so dass es gewährleistet ist, dass ich Hilfe bekomme wenn ich Krampfanfälle habe! So viel zu der Traumaklinik in Bad Honnef.
Der Casemanager den ich hatte, für den war ich nur eine Nummer und das hab ich so richtig gespürt. Ich hatte ihm erklärt, dass ich den Arztbrief nicht habe aber dran bin ihn zu bekommen. Doch er redete stur weiter, ich muss den bringen, muss dranbleiben, sie brauchen den. Ich konnte nur noch sagen, dass ich eh mein bestes gebe, mehr wie öfter anrufen und nachfragen kann ich halt auch nicht machen.
Irgendwann wurde es mir einfach alles zu viel. Er drückte mir nur aufs Auge was ich alles zu tun habe und es interessierte ihn null, ob ich da eh schon dran bin oder ob es gar nicht an mir liegt dass ich da nichts bringen kann. Also hab ich nach einem neuen Betreuer gebeten. Wohlwissend, dass es noch übeler kommen kann. Denn schlimmer geht immer.
Eine Woche später stand der Termin beim neuen Berater fest und ich hab schon mal vorsorglich meinen Mann gebeten mich zu begleiten. Das war ein großes Glück. Denn ich musste zusätzlich noch zur Chefärztin hoch, da diese noch mit mir reden wollte. Mir war eh schon übel und geschwitzt hab ich. Das ganze Gespräch bekomm ich nicht mehr zusammen, die zwei waren ein eingespieltes Team und haben sich die Wörter nur so zugeworfen. Etwas zu erwiedern oder zu korrigieren war nicht möglich. Als erstes haben wir mal geklärt, dass ich wieder eine Psychotherapeutin habe und diese regelmäßig sehe, ebenso wie mit meiner Psychiaterin. Dann hakten sie noch nach, ob ich ja alles in meiner Macht stehende tue damit es besser werde. Denn ich sei schon so lang in medizinischer Reha, jetzt muss es endlich mal besser werden. Ich dachte nur „dein Wort in Gottes Ohr“ welcher Gott war mir egal. Die Chefärztin hat sich in meinen Augen in dem Gespräch gleich zu Beginn heftigst disqualifiziert. Denn sie meinte, dass ich zu meinem Zustand nicht Krampfanfall sagen darf, da es kein epileptischer Krampfanfall war. Dass die Diagnose von der Notaufnahe Dissoziative Krampfanfälle lautet, war ihr egal. Dann schoß noch der Betreuer den Vogel ab in dem er meinte, dass ich ihm ja jetzt eh vertraue ( wir hatten gerade mal 10 Minuten miteinander gesprochen. Aber ja klar, wenn du es sagst, dann vertraue ich dir. Ich hab zwar nie Urvertrauen erleben dürfen und es waren die Leute denen man normalerweise vertrauen kann, nämlich die Eltern, die mir die schlimmsten Dinge angetan haben. Aber hej, nur weil du das gesagt hast kann ich dir jetzt voll vertrauen. (Achtung Sarkasmus) Packt die Hutschpferde aus, das Leben wird wieder schön werden.
Fazit: Es sitzen da stinknormale Hausärzte als Chefärzte drinnen und entscheiden einfach so was man machen muss und was gut wäre OBWOHL sie sich nicht auskennen! Nicht einmal Ansatzweise, was Ptbs ist, woher es kommen kann, wie die Symptome so sind, was die Schwierigkeiten sind. Nichts. Und so was entscheidet ob ich weiter Therapie gehen darf oder nicht und ob ich einen Klinikaufenthalt benötige oder nicht.
Letzte suizidale Krise, war ich eh nur 3 mal stationär und wurde ich ohne Besserung entlassen. Aber nein, ich wirke ihnen noch zu fit. Ich glaub bei denen müsste ich echt mit dem Kopf unterm Arm daherkommen, damit die endlich mal verstehen, dass es mir schlecht geht. Eine so unsichtbare Erkrankung zu haben nervt echt gewaltig!!!
Also hab ich meinem Casemanager eine Mail geschrieben:
Sehr geehrter Herr ...... Meine Ärztin war so freundlich und hat mir den Befund von Bad Honnef zukommen lassen. Zudem möchte Sie und die Ärztin noch darauf hinweisen, dass es sich um dissoziatve Krampfanfälle handelt, auch wenn es keine Epilepsie ist (was du Ärzte nur mit Hilfe von einem EEG unterscheiden können) so handelt es sich dennoch um Krampfanfälle, die ich zum Teil bei vollem Bewusstsein mitbekomme und ja, das ist sehr schmerzhaft. Anbei der entsprechende Befund eines Neurologen, der mich bei so einem dissoziativen Krampfanfall in der Notaufnahme gesehen hat. Nein, EEG wurde da keines gemacht, somit kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich nicht doch um epileptische Krampfanfälle handelt. Wie ich schon in dem Gespräch ausgeführt habe, mache ich alles, das in meine Macht steht, damit es mir besser geht. Sie können mir glauben wenn ich sage, dass ich selber am meisten unter der Erkrankung leide. Ich kann trotz den 3 verschiedenen Medikamente nicht richtig schlafen. Liege meist bis 3 Uhr morgens wach und wenn ich mal schlafe wache ich immer wieder auf. So Dinge wie Haushalt machen schaffe ich zum Teil nicht weil ich dann nach kurzer Zeit wieder so erschöpft bin. Gerade die schwergradige Depression hat mir in den letzten Monaten sehr zu schaffen gemacht. Ich bin ständig erschöpft, habe kaum Kraft bzw Engerie um auch nur irgendetwas zu machen. Jeder Schritt und jeder Handstreich ich ein Kampf. So einfache Dinge wie aufstehen und duschen gehen erschöpfen mich schon so, dass ich mir anschließend nicht mal mehr etwas zum essen richten kann. Und das ist nur ein kleiner Teil von den Symptomen einer komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung. 21 Jahre sexueller und emotionaler Missbrauch durch meinen Vater haben seine Spuren bei mir hinterlassen. Meine Thera sagt, dass jede Stunde, die ich schaffe am Leben zu bleiben schon ein Fortschritt ist. Was mich am Gespräch noch gestört hat und was ich unbedingt loswerden möchte ist, dass ich es nicht mag wenn man mir sagt was ich zu fühlen habe. Der Mensch der mir am nächsten gestanden hat, dem ich ich bedingungslos vertrauen können sollte, der hat mir die schlimmsten Dinge angetan, die man sich nur vorstellen kann. Also nein, ich vertraue ihnen nicht nach einem 10 minütigen Gespräch nur weil sie sagen, dass ich ihnen jetzt vertraue. Nehmen sie es nicht persönlich, aber Vertrauen tu ich niemanden so leicht. mfg. Klara Zösmayr Zurück kam: "Danke für die Bestätigung." Tja, ich danke fürs lesen und wünsche mir Empathie in Dosen... So wie hat sich das ganze auf mich ausgewirkt. Ich hatte zittrige Hände als wir drinnen waren, mir wurde heiß, ich hatte das Gefühl kaum Luft zu bekommen und fühlte mich eingeengt. Dazu sollte man wissen, dass ich in dem Gebäude bereits schon einmal von einem Kontrollarzt übelst fertig gemacht wurde und auch die Erfahrungen mit dem Betreuer zuvor nicht so toll waren. Ich also doch mutig da wieder hin. Bin im Gespräch kaum zu Wort gekommen, die haben sich so schnell die Bälle zugeworfen, da hatte man keine Chance was zu sagen. Ich spürte den Druck und hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Zugleich bekam ich leichte fokale Krämpfe in den unteren Extremitäten. Ylvi war dann brav zur Stelle und ich bekam ein Glas Wasser zum trinken. Zittriger bin ich mit meinem Mann nach draußen wo sich dann der Casemanager verabschiedet hat. Damit war das Thema aber noch nicht durch. Ich habe mich schrecklich geärgert wie unqualifiziert die Menschen sind und dass Halbwissen von Therapie in Dinge gedrängt werden für die sie noch nicht bereit sind und die in einem Setting mit einer Psychotherapeutin gemacht gehören und zwar richtig und nicht irgendwie. Zuhause ging es nach einer Pause weiter, was ich ihnen noch gerne gesagt hätte. Ein richtiges Gedankelkarusell, schön, nur blöd wenn man nicht mehr aussteigen kann. Inzwischen kann ich die Nächte trotz Medis und Bedarfsmedis nicht mehr einschlafen bzw durchschlafen. Ich bin müde und fertig.