unser erster Besuch im Alpenzoo


Endlich war es so weit. Der Testlauf für den Alpenzoo stand vor der Tür. Wie es dazu gekommen ist lest ihr unter „der Alpenzoo Innsbruck“.

Wie so häufig hatte ich Claudia Stix und Paul Santek als meine Fotographen und Begleiter mit dabei. Schon vor dem Eingang wurden wir von Kurator Dipl. Biologe Dirk Ullrich empfangen. Ylvi merke meine Aufregung trippelte schwanzwedelnd von einem Bein aufs andere. Sie kann ja so was von ungeduldig sein. 😉

Als erstes gingen wir zum Bärengehege. Den Weg dort hin nütze Dirk für seine ersten Fragen. Und das waren echt nicht wenige. Die einzige Frage bei der ich etwas anstand war: „Wie ist das wenn du mit Assistenzhund ins Schwimmbad willst?“ Puh, gute Frage. Darauf war ich nicht wirklich vorbereitet. Ich denke, dass es vom Prinzip her das Gleiche ist wie mit den Zutrittsrechten in den Lebensmittelgeschäften und Krankenhäusern. Allerdings hatte ich selber das noch nicht probiert. Ganz einfach aus dem Grund, weil ich nicht gern unter Menschen gehe, noch dazu im Badeanzug. Ich bevorzuge einen kleinen See, ganz ohne andere Mensche, wo auch meine Hunde mit ins Wasser dürfen. Ansonsten verzichte ich meinen Hunden zuliebe auf den Besuch im Schwimmbad und geh an einen Fluss. Da kann dann zwar ich nicht schwimmen gehen, aber meine Hunde haben wenigsten eine tolle Abkühlung. Und genau das hab ich ihm dann auch gesagt.

2S9A0927Aber zurück zu der Führung. Dirk erzählte so viele Dinge aus seinem Alltag mit den Tiere und was bei wem besonders kritisch ist. Es war einfach echt zu viel als das ich mir das alles gemerkt hätte, bzw es hier niederschreiben könnte. Ich kann nur so viel sagen, wenn es euch interessiert, dann schreibt dem Alpenzoo und bucht eine Führung. Ich weiß, dass er solche immer wieder anbietet.

Eine der Fragen, die es zu klären galt war auch wie die Kassiererin denn Assistenzhunde von normalen Familienhunden unterscheiden könne. Ich erklärte wie das mit der Prüfung, Kenndecke (bzw Halstuch) und Eintragung in den Behindertenpass funktioniert. Meinen Behindertenpass hatte ich ja bereits zum vorzeigen hergerichtet. Zudem gab ich ihm den Infofalter der Wirtschaftskammer. Sollten er und der Direktor sich dafür entscheiden Assistenzhunde doch zu erlauben, dann können sie den Aufkleber ja am Eingang anbringen.

Nachdem auch für Ylvi alles neu war hatte ich extra einen großen Beutel voll Leckerlis mit um sie für ruhiges Verhalten gleich belohnen zu können. So wurde aus dem Testlauf für den Alpenzoo auch gleich eine Trainingseinheit für Ylvi und mich. Ylvi hat es wirklich super gemeistert! Sie war neugierig und unsere Pausen vor den Gehegen nützte sie um ihre Nase in den Wind zu strecken und alle Gerüche fest eizusaugen. Sie durfte überall einen Blick rein werfen, aber sobald ich merkte, dass sie steifer wurde – sprich die erste Stufe eines Jagdverhaltens (fixieren) zeigte – lenkte ich ihre Aufmerksamkeit zu mir und belohnte sie dafür. So merkte sie schnell, dass schauen erlaubt war, aber jagen bzw Ansätze von jagen eben nicht.

2S9A0932Beim Baummarder war es dann sogar so, dass der sie zum spielen aufforderte und Ylvi hätte doch glatt mitgemacht. Der Kurator erklärte und dann dass dieser Baummarder (den Name hab ich leider vergessen) noch jung und unbedarft ist. Wenn kein Gitter da wäre, dann würder er einfach einmal auf Ylvi draufspringen um zu sehen wie sie reagiert. Scheinbar macht er das auch immer wieder mit den Pflegern.

Besonders toll waren für mich die Wölfe. Ein wenig Sorgen hatte ich mir schon gemacht wie diese auf Ylvi reagieren würden. Würden sie Ylvi als fernen Artgenossen erkennen? Es zeigte sich, dass meine Sorgen völlig unbegründet waren. Ylvi streckte gleich als erstes mal den Kopf durchs Gitter und versuchte aus dem Teich zu trinken. Ich holte sie zurück und gab ihr Wasser aus meiner Trinkflasche. Die Wölfe hatten uns gesehen und kamen bis knapp hinter das Gitter. Von der Körpersprache her waren sie entspannt und wohl auch ein wenig neugierig. So knapp kommen sie sonst bei Besuchern nicht ans Gitter. Die zwei Luchse dagegen waren schon ein wenig aufgeregter. Dirk sah es allerdings positiv, da wir für die Tiere eine spannende Abwechslung in ihrem Alltag waren und schließlich haben die Luchse auch die Wölfe als Nachbarn.

Kein einziges der Tiere zeigte Angst oder gar Panik. Sogar die Vögel waren zum Teil neugierig. Nur der Birkhahn ignorierte uns völlig, der war allerdings auch gerade in der Balz und hatte somit nur das Eine im Kopf. Allerdings sind wir auch in nur eines von ca 8 Gehegen hineingegangen. Bei den Steinböcken hätte ich zb Ylvi gar nicht mit rein genommen. Wenn man durch die Tür durchgeht, dann ist man nur noch durch eine hüfthohe Mauer von den Steinböcken getrennt, welche absolut kein Hinderniss für die Tiere darstellt! Die Absperrschnur war auch nur für die Besucher da, damit diese nicht zu den Steinböcken reinklettern bzw die Tiere nicht füttern. Wie gesagt, die Tiere hatte noch nie einen Hund gesehen und da brauchte nur eines erschrecken und das Risiko war sowohl dem Kurator als auch mir zu groß.

2S9A0936In den anderen Gehege waren sonst nur Vögel und zum Teil steht man dann wirklich mitten im Gehege drinnen. Ich konnte Ylvi bei Claudia und Paul lassen und dann in die Gehege reingehen. Nur bei den Bartgeiern und Murmeltieren durfte Ylvi mit hinein. Es kam sogar eines der Murmeltiere aus dem Bau raus und sah sich Ylvi voll Neugierde an – bis es wieder verschwand.

Zum Abschluss gingen wir noch ins Kaffee wo dann auch der Direktor Dr Michael Martys zu uns stieß. Er hörte uns voll Interesse zu wie der Testlauf gelaufen war. Ich glaub er war selber ein wenig überrascht, dass es so gut gelaufen war und keines der Tiere Angst gezeigt hatte. Wir redeten noch darüber wie man die Gehege in die auch Assistenzhunde nicht rein dürfen am besten und freundlichsten Kennzeichnen könne. Dirk überlegte auch wie er es umsetzen könne, dass es im Zoo selber dann Trinkstationen für die Assistenzhunde gebe, denn Ylvi habe ihm gezeigt, dass die ja auch einen Durst bekommen und was zum trinken brauchen. Ebenso will er an den Gehegen Vorrichtungen befestigen, wo man die Assistenzhunde anbinden könne falls man alleine im Zoo ist und doch in eines der Voileren hineingehen möchte.

Auch der Kinderspielplatz war ein Thema. Ein paar Besucher haben gesagt, dass sie so gerne in den Alpenzoo gehen weil sie sich hier am Kinderspielplatz keine Sorgen um Hunde machen müssen. Doch der Kinderspielplatz soll ja auch Assistenznehmern mit ihren Kindern oder jungen Assistenznehmern offen stehen und da gehört der Assistenzhund mit dazu. Wie die Lösung hiefür genau aussieht, da sind die beiden Herren noch beim überlegen.

Es wird wohl auch noch ein bischen dauern, bis sie die Schilder angebracht, die Trinkstationen installiert und die Beschreibung auf der Homepage geändert haben. Fest steht auf jeden Fall im Alpenzoo Innsbruck sind Assistenzhund Willkommen!

 

 

 

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